[Rezi-Archivierung] Barnes, Jonathan: Das Albtraumreich des Edward Moon

Wie ich zu dem Buch gekommen bin:

Das Buch hat mich schon einige Male in der Buchhandlung angelacht, bis ich irgendwann einfach nicht mehr widerstehen konnte. Die erste Seite war einfach zu verlockend.

Inhalt:

Edward Moons Albtraumreich ist eine Mischung aus Realität und Fiktion, wobei es dem Leser überlassen bleibt herauszufinden, was Wirklichkeit ist und was nicht. Der wenig sympathische Held, Edward Moon, versucht seiner tagtäglichen Langeweile zu entgehen und übernimmt einen mysteriösen Fall, der anscheinend weit reichende Konsequenzen haben wird.

Meine Meinung:

Das Buch ist etwas anderes. Nicht nur, dass man von Anfang an vom auktorialen Erzähler direkt angesprochen wird nein, auch die Geschichte lässt sich nicht so einfach mit anderen vergleichen. Zwar muss man sich erst an Barnes Stil zu schreiben gewöhnen, aber schon nach wenigen Kapiteln ist man hin und weg von seinen metaphorischen Künsten. Der Erzähler greift der Geschichte oftmals voraus und verrät durch Andeutungen oder direkte Aussagen zukünftige Ereignisse. Barnes kann dies aber so verpacken, dass es nicht sonderlich störend ist oder man sich denkt: „Na toll, nun brauch ich ja gar nicht mehr weiter lesen!“.

Etwas schade ist, dass man durch den auktorialen Erzähler – vielleicht auch durch Barnes Schreiben – nicht so in die Geschichte hineingezogen wird, dass man direkt mit der Hauptfigur mitfiebert, sondern immer einen distanzierten Blick auf die dennoch verwirrende Gesamtsituation hat. Das Ende hat es dann noch einmal in sich. Es ist überraschend, unvorhersehbar und gleicht durchaus einem Albtraum. Daher 4 von 5 möglichen Sternen.

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