Rezension | Marzi, Christoph: Somnia

Details:

Originaltitel: Somnia
Genre: Fantasy
Reihe: Uralte Metropole
Band innerhalb der Reihe: 4
Gattung: Roman
Verlag: Heyne ( 2008 )
Seiten: 598

Wie ich zu dem Buch gekommen bin: Die „Uralte Metropole“ gehört zu meinen Lieblingsbuchreihen, da war es natürlich klar, dass ich mir den vierten – unerwarteten – Band auch kaufen musste.

Klappentext: Es geschehen seltsame Dinge in New York: Verborgene Himmel verschwinden, Träume werden zu Fallen, unheimliche Schneewesen machen Jagd auf Menschen. Auf der Suche nach ihrem Vater stößt das Mädchen Scarlet Hawthorne in den unergründlichen Tiefen der Stadt auf ein Geheimnis, das die Welt für immer verändern wird.

Inhalt und Aufbau: Scarlet Hawthorne findet sich eines Nachts in New York wieder. An ihren Händen klebt Blut und das einzige was sie bei sich trägt ist ein Amulett. Sie hat jegliche Erinnerung daran verloren, warum sie sich in New York befindet oder wer sie eigentlich ist. Nur ihr Name ist ihr geblieben. In der Ferne hört sie Wolfsgeheul und sie weiß, es kommt immer näher und ist hinter ihr her. In dieser schneeumwundenen Nacht begegnet sie Anthea Artwood, welche in die dunklen Sagen und Legenden der Uralten Metropole eingeweiht ist. Gemeinsam mit ihr und ihren Freunden, die Scarlet kennenlernen wird, begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und damit gleichzeitig auf die Ursache der seltsamen Geschehnisse, die sich in der Großstadt ereignen.

Meine Meinung:

Der Anfang des Buches hat mich schlechthin enttäuscht. Schon allein der Gedanke, dass New York (welche im Buch als »Gotham« bezeichnet wird und doch die ein oder andere Assoziation zu Batman herstellt) eine Uralte Metropole sein soll hat mich irritiert, denn so lange existiert die Stadt noch gar nicht, wenn man sie einmal mit London oder Prag vergleicht. Nichtsdestotrotz hat der Erinnerungsverlust der Protagonistin Scarlet Hawthorne für den Leser keinen Nutzen, denn dieser ist – wenn er die drei Bände davor gelesen hat – ihr um einiges voraus. Viele Geschichten, die Scarlet im Laufe des Buches begegnen sind bereits bekannt und ziehen die Geschichte bloß in die Länge, ohne wirklich zur Handlung beizutragen. Der Anfang des Buches verlief daher sehr schleppend und wirklich enttäuschend, da keine wirkliche Spannung aufkam. An manchen Stellen begegnen einem bekannte Personen, was aber nicht darüber hinwegtröstet, dass die Protagonistenrollen anderweitig vergeben worden sind. Anthea Atwood hat eindeutig viel zu viel Ähnlichkeiten mit Wittgenstein aus Marzis ersten drei Bänden. Dennoch bleibt sie nur ein schlechter Ersatz und jeder zweite Gedanke der ihr durch den Kopf geht, gehört eigentlich in seinen Mund gelegt.

Als einzelnes Fantasybuch gesehen schafft Marzi wieder einmal ein tolles Werk, in das er die verschiedensten Göttersagen einflechtet. Als Fortsetzung seiner Uralten-Metropole-Reihe hingegen versagt es vollkommen. Es wirkt als bloßer Abklatsch des ersten Bandes, mit dem Unterschied, dass andere Personen beteiligt sind und das Ganze an einem anderen Ort stattfindet. Das Ende erhält noch einmal eine Überraschung bereit, die aber nicht über das ganze Buch hinwegtrösten kann. Daher 3 von 5 möglichen Sternen.

5 Kommentare

  1. Vielen Dank, jetzt bin ich sehr beruhigt, dass ich nicht als Einzige von dem Buch etwas enttäuscht war.
    Trotzdem werde ich auch noch das nächste Buch von Marzi lesen, sein Schreibstil gefällt mir immer noch gut.

  2. Danke für die Rezension. Ich habe vor einigen Jahren mal mit den anderen Bänden begonnen, bin aber über Lycidas nicht hinausgekommen (weiß auch nicht wieso). Auf jeden Fall habe ich die ersten 3 Bände hier gerade liegen, da ich die Reihe nochmal versuchen wollte, da mir Somnia aufgefallen ist. Ich denke ich konzentrier mich dann erstmal nur auf die ersten drei.

    Liebe Grüß

  3. @ Emily: Ja, falls noch ein Band der Uralten Metropole herauskommt werde ich diesen wohl auch lesen, aber ich hoffe der wird dann weniger erzwungen sein.

    @Steffie: Damit bist du wirklich gut beraten 😉 Hat dir denn Lycidas gefallen oder eher nicht? Kenn ich aber gut, das mit den angefangenen Reihen *g*

    LG, Kari

  4. Lycidas hatte mir damals gut gefallen, vor allem diese ganzen mythologischen Einflüsse. Ich hatte auch mit Lilith angefangen, aber irgendwann einfach nicht mehr weitergelesen. Ich denke ich werde deächst einfach nochmal anfangen.

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