Rezension | Braun, Lilian Jackson: Die Katze, die Gedanken las

Details:

Originaltitel: The Cat Who Had 60 Whiskers Genre: Krimi
Reihe: Die Katze, die…
Band innerhalb der Reihe: 30
Gattung: Roman
Verlag: BasteiLübbe ( 2009 )
Seiten: 158

Wie ich zu dem Buch gekommen bin: Das Buch habe ich zum Rezensieren erhalten.

Klappentext: Auch wenn die kleine Stadt Pickax 400 Meilen nördlich vom Rest der Welt liegt, wird es nie langweilig für Lokalreporter Qwilleran und seine Katzen Koko und Yum Yum: Das Musical „Cats“ soll aufgeführt werden, die Proben sind in vollem Gange. Mitten im Trubel wird eine junge Frau von einer Biene gestochen – und stirbt! War es wirklich ein Unfall? Kater Koko benimmt sich jedenfalls seltsam. Wittert er ein Verbrechen? Qwilleran weiß, dass Koko niemals irrt und begibt sich auf die Spur des Täters.

Inhalt und Aufbau: Jim Qwilleran ist Kolumnist und lebt in der Kleinstadt Pickax City. Gemeinsam mit seinen beiden Siamkatzen Koko und Yum Yum lebt er in einer alten Apfelscheune. Jim schreibt für den Moose County Dingsbums und hat damit einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Stadt erreicht. Aber nicht nur er ist eine kleine Berühmtheit unter den Bürgern von Pickax City, sondern auch sein Kater Koko, der – mit genau 60 Schnurrhaaren ausgestattet ist – besondere Fähigkeiten besitzt, nämlich Dinge vorauszuahnen.

Ein riesiges altes Lagerhaus soll zu einer Erholungsstätte für Senioren umgebaut werden, als dieses aber einem Brand zum Opfer fällt herrscht große Aufregung in der Kleinstadt. Aber Jim Qwilleran will nicht nur hinter dieses Geheimnis kommen. Was hat es mit dem geheimnisvollen Karton auf sich, den Koko so anziehend findet? Qwilleran versucht außerdem die Geschichte des Old-Manse-Hauses zu erforschen, um einen neuen Beitrag für seine Kolumne zu entwerfen, aber ob die so viel hergeben wird um seine Leser bei Laune zu halten? Außerdem hat er ein ungutes Gefühl als seine Freundin Polly mit ihrer Freundin Shirely einen zweiwöchigen Trip nach Paris startet, denn den Franzosen sagt man ja so einiges nach…

Meine Meinung:

Wer noch keinen Band aus dieser Reihe gelesen hat wird auf den ersten Seiten einer chaotischen Verwirrung ausgesetzt, die sich während des gesamten Buches nicht löst. Lilian Jackson Braun lässt in jedem Wort einen durchaus erfrischenden humoristischen Unterton mitschwingen, der aber leider nicht über die langatmigen Handlungsstränge, die so chaotisch angeordnet sind, hinwegtrösten. Vieles erscheint einfach nur sinnlos angeordnet, um die Seiten zu füllen. Der Leser langweilt sich schnell, wenn er lesen muss wann Jim Qwilleran seinen Katzen Futter gibt, wann er sie striegelt und bürstet und wann er sie „ins Bett bringt“. Auf den ersten 50 Seiten bleibt die Spannung ziemlich auf der Durststrecke. Meiner Meinung nach ändert sich das Spannungsdefizit auch auf den – nicht lachen – nächsten 100 Seiten (bis endlich das Ende naht) auch nicht. Der Leser ist dann sogar soweit sich zu fragen, ob der Klappentext nicht zu viel versprochen hat, denn bis dahin kam nichts davon vor. Die Vorbereitungen für das angekündigte Musical „Cats“ spielt nur eine untergeordnete Rolle und die Tote kommt auch erst bei der Hälfte des Buches vor, was aufgrund der Länge schon knapp vor Schluss ist.

Die Gespräche haben wenig Tiefgang und auch die Personen bleiben leider viel zu oberflächlich, als dass man sich mit ihnen identifizieren oder sie lieb gewinnen könnte. In beinahe jedem Kapitel schreibt Jim Qwilleran Tagebuch und stellt – zumindest anfangs – jedes Mal sehr überrascht fest, dass sein Kater Koko beeindruckende Fähigkeiten besitzt, an die er sich doch eigentlich inzwischen gewöhnt haben müsste.

Die ersten 3x als die Leser von Qwills Feder den Journalisten auf seinen „coolen Kater Koko“ ansprechen waren auch noch lustig, leider lutscht sich dieser Spruch im Laufe des Buches zunehmend aus. Daher 1 von 5 möglichen Sternen.

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