Rezension | Gaiman, Neil: Coraline

Details:

Originaltitel: Coraline
Genre: Fantasy
Reihe: –
Gattung: Märchen
Verlag: Heyne ( 2009 )
Seiten: 175

Wie ich zu dem Buch gekommen bin: Holly hat mich irgendwann mal darauf aufmerksam gemacht, dass dieses Buch verfilmt wird und dann hab ich es im Buchladen entdeckt und bin mehrere Wochen drum herum geschlichen, bis ich es mir jetzt endlich gekauft habe ^^

Klappentext: Hinter einer vermauerten Tür entdeckt Coraline einen verborgenen Weg in eine albtraumhafte Parallelwelt: Dort trifft sie ihre »andere Mutter«, ein Wesen mit glänzenden Knöpfen anstelle der Augen, das sie freundlich umgarnt und das hungrig auf Coralines Seele blickt. Eine Reise an einen Ort voller skurriler Schrecken und ein Märchen vom Sieg über die Angst.

Inhalt und Aufbau: Coraline wohnt gemeinsam mit ihrer Familie in einem seltsamen Haus mit seltsamen Menschen. Es ist alt und voller versteckter Geheimnisse und eines Tages entdeckt Coraline – deren Name oft mit Caroline verwechselt wird – eine Tür, die sie aus ihrem täglichen Leben reißt, denn sie führt eine Parallelwelt. Trotz aller Vorzeichen, dass Coraline große Gefahr drohen wird (die älteren Damen aus dem unteren Stockwerk lesen ihr aus der Teetasse und der unsichtbare Mäusezirkus des alten Herrn unter Dach lassen ihr ausrichten, dass sie lieber nicht durch die Tür gehen soll). Doch Coralines Abenteuer- und Entdeckungslust ist zu groß, als dass sie dieses Geheimnis nicht lösen wollen würde.

Sie geht durch die Tür und entdeckt dort ihre andere Wohnung, in der ihre andere Mutter und ihr andere Vater wohnen. Sie verwöhnen sie mit leckerem Essen und mit vielen tollen Spielsachen, doch noch etwas ist anders, denn alle Menschen, denen sie dort begegnet, haben Knöpfe als Augen. Coraline erkundet die Umgebung und lernt dabei den schwarzen Kater, dem sie schon zu Hause begegnet ist kennen, der in dieser Welt aber sprechen kann. Es gibt singende Ratten mit roten glühenden Augen, Miss Spink und Miss Forcible, ihre Nachbarinnen, besitzen ein Theater, dessen Show durchgehend – bis in alle Ewigkeit – laufen wird und dessen Zuschauer lauter Hunde sind, die Pralinen essen. Ihre anderen Eltern haben schon lange auf Coraline gewartet und wünschen sich, dass sie für immer und ewig bei ihnen bleibt, doch dazu muss Coraline Knopfaugen bekommen.

Schnellst möglich verschwindet Coraline aus dieser Welt, doch sie muss bald feststellen, dass ihre richtigen Eltern nicht mehr da sind. Sie sind verschwunden und nur Coraline kann sie zurückbringen. Sie muss sich also wieder in die andere Welt zu ihren anderen Eltern wagen und versuchen ihre richtigen Eltern zu befreien.

Meine Meinung:

Coraline ist ein Märchen und genau deshalb ist auch der Erzählstil wie in einem Märchen gestaltet. Er scheint auf den ersten Moment einfach, ist aber doch von Metaphern und symbolischem Gehalt durchzogen. In diesem Märchen geht es nicht nur um eine Tür, die in eine Parallelwelt führt, sondern schon vorher begegnen Coraline doppelte Elemente, z.B. ein Stein, der wie eine Kröte aussieht und eine Kröte, die wie ein Stein aussieht, und noch viele andere Merkwürdigkeiten. Sie wird darauf hingewiesen, dass ihr große Gefahr droht. Es gibt eine zynische Katze, sprechende Hunde und singende Ratten.

Das Buch war sehr unterhaltsam, auch wenn ich der Meinung bin, dass es eher noch für jüngere Leser geeignet ist, denn bei diesen entfaltet sich der Gruselfaktor sicher erst Recht. Ich fand einiges doch durchschaubar, war aber von der verrückten Parallelwelt, die Neil Gaiman erschafft, fasziniert. Denn wenn man sich vorstellt in eine Welt zu geraten, in dem die eigenen Eltern Knopfaugen haben und gierig auf die eigene Seele sind, dann wird es einem schon etwas gruselig. Den Film dazu werde ich mir auf jeden Fall ansehen. Daher 4 von 5 möglichen Sternen.

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8 Kommentare

  1. Das hört sich ja wirklich nicht schlecht an. Ich werde mir das Buch auch noch zulegen und bevor ich mir den Film anschaue es natürlich lesen. Soweit ich weiß wird es diesen Film auch wieder in 3D Qualität geben *freu*

    Danke dir für deine tolle Rezension!

  2. Sehr schöne Rezi und ich kann dir eigentlich nur zustimmen.
    Auch wenn es eher für jüngere ist, gegruselt hatte ich mich teilweise doch etwas 😳

  3. @ Bella: Danke :mrgreen:

    @ Katha: Ich glaub ich hab mich nicht ganz so arg gegruselt, weil ich immer den Trailer vom Film im Hinterkopf hatte, da konnte ich mir dann keine gar so grausige andere Mutter vorstellen 8)

  4. Danke für die tolle Rezension! Um dieses Buch schleiche ich auch schon länger herum, vor allem hab ich noch nie was von Neil Gaiman gelesen und das gehört schnellstens geändert. Der Sternwanderer soll ja auch richtig gut sein – da bin ich auch richtig in den Film verliebt. 🙂

  5. @ Stefanie: Oh ja der Film ist richtig toll *DVD dazu hab*. War jetzt auch mein erstes Gaiman-Buch. Was ich unbedingt auch noch von ihm lesen möchte ist Neverwhere. Das soll ja so ähnlich sein wie die Uralte Metropole-Reihe von Christoph Marzi bzw. irgendein Gerücht besagt, dass der das von Gaiman abgekupfert hat. Daher würde mich das schon tierisch interessieren ^^

  6. Ich bin jetzt auf so vielen Blogs auf dieses Buch gestossen, dass ich glaube, es mir jetzt auch zulegen zu müssen. Deine Rezi ist nicht ganz unschuldig daran :mrgreen: Wann genau soll der Film dazu kommen?

  7. @ Melanie: Och ich fühl mich da jetzt gar nicht schuldig 😈 Der Film kommt am 13. August in die Kinos. Hier gehts zur offiziellen deutschen Filmseite.

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