[Rezension] Atwood, Margaret: The Year of the Flood

The Year of the Flood von Margaret Atwood

Details:

Deutscher Titel: Das Jahr der Flut
Autorin: Margaret Atwood
Genre: Dystopie
Reihe: MaddAddam-Trilogy
Band innerhalb der Reihe: 2
Gattung: Roman
Verlag: Anchor books ( 2009 )
Seiten: 572

Inhalt:

Die Menschheit wurde von einem sich rasant verbreitenden Virus radikal dezimiert. Nur wenige Menschen haben überlebt, darunter Ren und Toby, zwei Frauen, die aufgrund unterschiedlicher Situationen überleben, aber deren Vergangenheiten sie unweigerlich miteinander verbindet.

Meinung:

The Year of the Flood spielt im gleichen Universum wie der erste Teil der MaddAddam-Trilogie Oryx and Crake. Die gegenwärtige Handlung setzt ein, als das Virus bereits beinahe die gesamte Menschheit von der Waterless Flood, dem Virus, ausgelöscht wurde.

Ren sitzt in einer Isolationszelle des high-end sex club Scales and Tails und überlebt den Virus deshalb nur durch Zufall. Alle Mitarbeiter und auch ihr Chef sind tot, so gibt es niemanden der sie aus der Zelle befreien könnte. Lediglich durch den integrierten Fernseher erfährt Ren, was sich in der Welt abspielt, doch auch die Telekommunikation bricht irgendwann ab und so bleibt ihr nur die Hoffnung, dass ihre Freundin Amanda ihre Telefonbotschaft erhalten hat – und noch viel wichtiger – dass Amanda noch lebt und sie findet.

Toby hingegen arbeitet auf einer Schönheitsfarm und durch die Abgeschiedenheit entgeht sie dem Virentod ebenfalls. Ohne eine Ahnung davon, ob überhaupt noch jemand lebt, den sie kennt, schlägt sie sich mit dem, was im Garten wächst durch und hält Ausschau nach Überlebenden.

Die Verbindung der beiden Frauen besteht darin, dass sie einst Mitglieder von The Gardener’s waren, einer religiösen Gruppierung. Sowohl Ren als auch Toby sind auf unterschiedliche, mehr unfreiwillige Art und Weise dort hineingeraten. Was es mit den Gärtner, deren höchste Mitglieder Adams und Eves genannt werden, auf sich hat, wird im Verlauf des Buches klar.

In vielen Rückblicken erzählt Margaret Atwood die Geschichte der beiden von ihrer Kindheit, bis hin zu dem Zeitpunkt der Gegenwart. Diese vergangenen Sequenzen nehmen einen Großteil des Buches ein, weshalb man am Anfang den Eindruck hat, dass die Handlung – in der Gegenwart – kaum voranschreitet. Das ist auch so, spielt allerdings bei der komplexen Struktur, welche die Autorin entwirft absolut keine Rolle.

Das Netz, welches sie konstruiert, spannt sich nicht nur um dieses Buch, sondern schließt nach und nach auch den ersten Teil der Trilogie ein und macht es für den Leser gleich doppelt spannend. Es ist faszinierend die Verbindungen zwischen Ren und Toby zu Jimmy (=Snowman) und Crake zu entdecken.

Die Sprache der Autorin bereitet beim Lesen ebenso viel Vergnügen, wie ihr Erzählstil, denn erst im Verlauf der Handlung versteht man überhaupt, was los ist, wer die beiden Protagonistinnen sind oder welche Verbindung zwischen ihnen besteht und wie es dazu gekommen ist, dass sie an den jeweiligen Ort gekommen sind, an dem sie sich gegenwärtig befinden. Diese Struktur macht den zweiten Band zu einem Leseerlebnis. The Year of the Flood ist ein würdiger Nachfolger zu Orxy and Crake und lässt auf einen grandiosen dritten Teil hoffen.

Fazit:

Empfand ich den ersten Band von Margaret Atwoods dystopischer MaddAddam-Trilogie schon großartig, so konnte mich The Year of the Flood ebensowenig enttäuschen. Die Autorin entwickelt ein komplexes Universum weiter und verstrickt die beiden Bände auf gekonnte Weise miteinander. Diese Tatsache lässt das Buch zu einem wahren Leseerlebnis werden, in dem viele verschiedene Schichten und Handlungsstränge miteinander verbunden werden. Den dritten Teil der Trilogie kann ich deshalb kaum erwarten!

Daher gibt es von mir 5 von 5 möglichen Sternen.

Internetseite zum Buch

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