[Rezension] Black, Holly: Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers

Die PuppenköniginDetails:
Originaltitel: Doll Bones
Autorin Holly Black
übersetzt von: Anne Brauner
Genre: Jugendbuch
Reihe: –
Gattung: Roman
Verlag: cbj ( 2013 )
Seiten: 257

 

Inhalt:

Drei Freunde, eine Puppe und die Knochen eines toten Geistermädchens. Für Zach, Poppy und Alice wird aus einem einfachen Gedankenspiel eine spannende und abenteuerliche Reise, die nicht nur ihre Freundschaft auf die Probe stellt, sondern sie auch über die Grenzen ihrer Wahrnehmung bringt.

Meinung:

Sie sind Freunde, die unterschiedlicher nicht sein können und doch haben sie sich fürs Leben gefunden: Zach, der sportliche Junge, Poppy, die Draufgängerin, und Alice, die ruhige Seele des Dreiergespanns. Obwohl sie wenig Gemeinsamkeiten haben, lieben alle drei es sich Geschichten auszudenken und sie mit ihren Superheldenfiguren und Barbiepuppen nachzuspielen. Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und so erleben die Drei spannende Abenteuer.

Als stille Bewacherin und Königin ihrer Abenteuer haben sie eine ganz besondere Puppe von Poppys Mutter ausgewählt, die unantastbar in der Vitrine sitzt. Eines Tages entschließt sich Poppy die heißgeliebte Puppe aus der Vitrine zu nehmen und damit setzt sie das Abenteuer ihres Lebens frei: ein Geistermädchen erscheint ihr bei Nacht und erzählt ihr, dass ihre Gebeine mit der Puppe verarbeitet wurde nun ihre Asche in deren Körper gefangen ist. Poppy soll ihren Geist befreien, indem sie die Figur am richtigen Ort begräbt.

Ist Poppys Phantasie mit ihr durchgegangen oder will sie Zach – der beschlossen hat, nicht mehr so kindisch zu sein, wie sein Vater es will, und sich nicht mehr mit Kinderspielzeug abgeben soll – davon überzeugen wieder mit ihnen zu spielen? Welche Beweggründe sie auch haben mag, Poppy überzeugt ihre besten Freunde bei Nacht und Nebel in einen Bus zu steigen, um dem Geist des Mädchens seinen Frieden zu schenken.

Und damit beginnt ein verbotenes Abenteuer, das ihre Freundschaft und ihr Vertrauen ineinander auf die Probe stellt. Ein Abenteuer, das einerseits ganz normal sein könnte, drei Teenager begeben sich ohne das Wissen ihrer Eltern auf einen Wochenendtrip. Andererseits schwingt immer eine phantastische Note mit. Ist die Geistergeschichte wahr oder erlogen? Liebe, Freundschaft und Herzschmerz, Vertrauen, Offenheit und Geheimnisse stehen im Mittelpunkt von Holly Blacks Jugendroman, der im Ganzen weniger phantastisch und abenteuerlich war, wie man es hätte erwarten können.

Die Puppenkönigin – Das Geheimnis eines Sommers liest sich sehr schön und wenn man mal ganz von der verfehlten Erwartungshaltung absieht, so hat es Spaß gemacht, mit den drei Freunden auf einen chaotischen Trip zu gehen, der so überhaupt nicht durchorganisiert war und mit den kleinen – aber als Kind doch so großen – Problemen kämpft, wie die Scham über das eigene Handeln, die erste Verliebtheit oder das Unverständnis der Eltern. Eine Geschichte über drei Freunde, die ein Abenteuer erleben, das ihnen zeigt, dass ausgedachte Erlebnisse in der Realität ihren Charme einbüßen.

Fazit:

Lange konnte ich mich nicht entscheiden, ob es sich bei Die Puppenkönigin um ein Kinder- oder Jugendbuch handeln sollte. Die Mischung macht’s wohl, denn was phantastisch anmutend begann, entwickelte sich zu einem Teenie-Buch über Abenteuer, Freundschaft und dem Glauben an sich, an andere und an die Geisterwelt. Daher hat das Buch meiner Erwartungshaltung nicht ganz entsprochen, wer wenig Phantastisches erwartet und dafür ein Buch über Freundschaft und Vertrauen sucht, ist hier genau richtig.

Bewertung: [3/5]

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