[Rezension] Nuyen, Jenny-Mai: Feenlicht

Details:
Originaltitel: Feenlicht
Autor: Jenny-Mai Nuyen
Genre: Fantasy
Reihe: Die Sturmjäger von Aradon
Band innerhalb der Reihe: 1
Gattung: Roman
Verlag: cbt ( 2009 )
Seiten: 464

Klappentext:

Als die junge Sturmjägerin Hel ausgesandt wird, um vier Dämonen zu finden, steht alles auf dem Spiel: die Zukunft der Magie sowie der Frieden zwischen den Zwergen, Isen und Menschen. Doch dann rettet ihr einer der Dämonen das Leben und stellt sie vor eine schreckliche Entscheidung: ihren Feind zu hassen oder zu lieben.

Inhalt:

Die Sturmjägerin Hel lebt auf der Schwalbe, einem Schiff, das mit Hilfe des wertvollen Liriums fliegen kann. Diese Substanz durchzieht das gesamte Lebendige Land und sorgt dafür, dass Berge sich verschieben, Pflanzen sich bewegen und Magie existiert. Eines Tages werden Gerüchte laut, dass ein Dämon Dörfer vernichtet und Menschen, Pflanzen und allem Lebenden das Licht und das Lirium entzieht. Hel überlebt einen solchen Angriff und stößt dabei auf einen Fremden, der ihr das Leben rettet. Doch kann es wirklich sein, dass er kein Freund, sondern der Feind ist?

Meinung:

Die junge Hel ist eine Sturmjägerin auf dem schwebenden Schiff von Kapitän Redwin Gharra. Als Kind hat er sie den Zwergen abgekauft, die sie unter allen Umständen loswerden wollten. Denn Hel ist auf einem Auge blind, oder zumindest scheint es so. Durch dieses Auge kann sie das wertvolle Lirium, die Magie, sehen. Mit Hilfe dieser Substanz – die das Land, die Pflanzen und Tiere belebt – kann die Schwalbe, das Schiff, fliegen und mächtige Zauber gewirkt werden.

Doch die Sturmjäger haben es immer schwerer, an die wertvolle Substanz zu kommen, denn das Lebendige Land stirbt aus. Die Stürme werden seltener und die Magierschaft, welcher die Schiffe gehören, zieht immer mehr Sturmjäger von ihrer Arbeit ab. Eines Tages kommt es zu einem verhängnisvollen Vorfall. Eine riesige Sandfontäne zerstört die Liriumrohre an Bord und die Schwalbe stürzt in der Wüste – nahe der gefährlichen Kauenden Klippen – ab. Hel überlebt als Einzige den Absturz.

Ein geheimnisvoller junger Mann, ein Händler, rettet sie und pflegt sie gesund. Er trägt fremdländische Kleidung und verhält sich ihr gegenüber seltsam. Er ist sehr schweigsam, verrät seinen Namen nicht und kann unglaubliche Zauber wirken. Vor dem Lebendigen Land, das schon viele Menschen das Leben gekostet hat, scheint er sich nicht zu fürchten. Aber Hel hat keine andere Wahl, sie muss ihm vertrauen, denn sie hat alles verloren. Als sich ihre Wege trennen, warnt er Hel davor im Königreich Aradon zu verweilen, denn er scheint in ihr etwas Besonderes zu erkennen, da sie den Absturz überlebt hat und ihre schweren Wundern übermenschlich schnell verheilt sind.

In der Hauptstadt werden die Gerüchte laut, dass ein Dämon sein Unwesen treibt, Dörfer ausrottet und Schiffe zum Absturz bringt. Nur wenige überleben solche Angriffe, darunter Hel. Deshalb ist sie eine derjenigen, die sich gemeinsam mit dem Magier Olowain auf die Suche nach der Ursache für die Ereignisse macht. Und je länger Hel mit ihren neuen Gefährten unterwegs ist, desto dringender steigt in ihr der Gedanken auf, dass ihr Retter selbst der Dämons ein könnte.

Jenny-Mai Nuyens Auftakt für ihre Reihe „Die Sturmjäger von Aradon“ beginnt packend und ereignisreich. Sie führt den Leser von Anfang an in eine neue phantastische Welt ein, wie es nicht anders von der Autorin zu erwarten war. Doch lässt man erst einmal die ersten aufregenden Geschehnisse hinter sich, so schwächt die Handlung deutlich ab.

Zwar gelingt es Frau Nuyen die Landschaft, das Leben und die Menschen sowie magischen Wesen in Aradon auf bildhafte Art und Weise zu beschreiben, dennoch ist der Mittelteil des Buches ziemlich langatmig und man quält sich teilweise durch die Seiten. Es gibt viele Anspielungen durch Zwischenkapitel, sodass der Leser immer am Ball bleibt und versucht sich selbst ein Bild zu machen, was genau hinter dem Dämon und dem Fremden steckt, der Hel gerettet hat. Diese führen aber nur bedingt dazu, dass man auch wirklich weiterlesen will.

Positiv hervorgestochen ist die Zeichnung der Figuren. Im Verlauf ihrer Reise lernt der Leser nicht nur Hel viel besser kennen, sondern erkennt auch die Vielschichtigkeit ihrer Begleiter, die anfangs stereotype Schatten zu sein schienen. Nova, ein befreundeter Sturmjäger, beispielsweise ist nicht nur der Sunnyboy, der reihenweise Mädchenherzen bricht und nur um sein gutes Aussehen besorg ist, sondern wird zu einem sehr guten Freund für das Mädchen, dem sie in der Not vertrauen kann.

Gegen Ende des Buches wird es dann wiederum etwas spannender, doch das tröstet nicht darüber hinweg, dass das Ende enttäuschend ist. Als Leser hat man auf eine gewisse Auflösung der Handlung gehofft, die allerdings ausbleibt. Der Epilog sorgt allerdings dafür, dass man auf einen zweiten – weit spannenderen Teil – hoffen darf.

Fazit:

Feenlicht ist der erste Band aus Jenny-Mai Nuyens Fantasyreihe „Die Sturmjäger von Aradon“ und eröffnet dem Leser wieder einmal eine wunderbare und phantastische Welt. Dennoch fand ich die Handlung im mittleren Teil des Buches nicht überzeugend genug. Die Spannung blieb aus und obwohl die Autorin durch Anspielungen und Szenenwechsel versucht die Neugierde des Lesers zu wecken, benötigte man für den Mittelteil einen langen Atem. Die Figuren hingegen hielten viele Überraschungen parat und waren weit vielschichtiger als man am Anfang vermuten konnte. Das Ende allerdings lässt so manchen begeisterten Fan wohl unbefriedigt zurück. Nichtsdestotrotz verspricht der Epilog des Buches einen aufregenden zweiten Teil.

Daher gibt es von mir 3 von 5 möglichen Sternen.

3 Kommentare

  1. oh je =/ gottseidank hab ich mir das Buch nicht zugelegt XD bin da noch vor einer Woche drumherum geschlichen … aber ich mag diese langatmigen Bücher gar nicht … hat mein geldbeutel nochmal glück gehabt XD

  2. Also ich würde mal nicht allein von meiner Meinung ausgehen, es gibt ja auch Leute, die ganz begeistert von dem Buch sind. Ich weiß auch nicht genau woran es lag, dass es sich – für mich – beim Lesen so gezogen hat. Vielleicht habe ich einfach viel zu viel erwartet, weil ich die Bücher von Jenny-Mai Nuyen bisher alle richtig klasse fand! Naja, die Fortsetzung wird zeigen, ob ich einfach nur nicht in der Stimmung war oder ob es doch etwas anderes ist. ^^

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