[Rezension] Wasserman, Robin: Skinned

Details:

Originaltitel: Skinned
Autor: Robin Wasserman
Genre: Fiction, Young Adult, Utopie/Dystopie
Reihe: Skinned-Trilogie
Band innerhalb der Reihe: 1
Gattung: Roman
Verlag: Script5 ( 2010 )
Seiten: 376

Klappentext:

Lia Kahn ist reich, schön und beliebt – bis ein Unfall sie beinahe tötet. Im Krankenhaus wacht sie in einem perfekten künstlichen Körper auf. Lia wird nie wieder Schmerzen empfinden, sie wird nicht altern und nicht sterben. Doch der Preis dafür ist hoch: Ihre Freunde misstrauen ihr, ihr Freund betrügt sie und alles, was ihr wichtig war, wandelt sich in einen Albtraum. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie einmal kannte, und einer neuen, aufregenden Existenz, lernt Lia bald die bitterste Lektion: Niemand kann ihr die Entscheidung abnehmen, die sie treffen muss, um sich selbst zu schützen.

Inhalt:

Als Lia nach einem schweren Autounfall aufwacht ist nichts mehr so, wie es einmal war. Sie kann sich nicht bewegen und nur mit Hilfe eines Computers sprechen, denn ihr menschlicher Körper hatte so starke Verletzungen, dass die Ärzte ihr einen neuen mechanischen Körper gegeben haben. Von nun an muss sie als Skinner weiterleben und damit klar kommen, dass sie von ihren Mitmenschen wie eine Aussätzige behandelt wird und noch viel schlimmer, dass niemals sterben wird.

Meinung:

Eigentlich müsste die 17-jährige Lia Kahn tot sein, denn bei einem Autounfall wird ihr ganzer Körper zerquetscht und verbrannt. Alles, bis auf ihr Gehirn, das noch voll intakt ist. Deshalb nutzt Lias Familie die Chance und die Ärzte kopieren das Gehirn des Mädchens in eine menschlich aussehende Maschine. Fortan muss Lia als Skinner unter den Menschen leben, obwohl sie das überhaupt nicht wollte. Ihr Körper wird niemals altern und sie wir niemals sterben, so wie ihre ganze menschliche Familie. Schrittweise muss sie wieder lernen zu sprechen, zu gehen und sich wie ein Mensch in einem plastischen Körper zu benehmen.

Dennoch: Sie sieht nicht mehr aus wie Lia, spricht nicht mehr wie sie und atmet nicht mehr wie ein normaler Mensch. Selbst das Fühlen ist anders und das Mädchen weiß nicht, wie es mit ihrer neuen Identität zurechtkommen soll. Als sie aus dem „Krankenhaus“ herauskommt, wird sie mit dem nächsten Problem konfrontiert: den Erleuchteten. Eine Gruppe, die alle Skinner – von denen es bisher nur wenige gibt – als Maschinen und Teufelswerk abtut. Für sie ist Lia kein Mensch mehr, sondern die bloße Kopie eines Verstorbenen.

Auch in der Schule kann Lia nicht zu ihrem normalen Leben zurückkehren. Ihre besten Freunde beäugen sie distanziert und ihre Schwester Zo hat in den vergangenen Monaten ihren Platz als Stilikone und beliebtes Mädchen der Schule eingenommen und begegnet ihr mit blankem Hass. Selbst mit ihrem Freund Walker läuft es nicht gut, er hat Berührungsängste und seine mitleidigen Blicke kann Lia nicht länger ertragen. Auf einer Party wird ihr von ihren ehemals besten Freunden dann endgültig gezeigt, dass sie nicht mehr dazugehört. Sie ist nun ein Außenseiter.

Während Lia mit ihrem neuen Leben und ihrer neuen Identität kämpft und dabei immer wieder mit dem Hass der Menschen konfrontiert wird, findet sie in Auden, einem seltsamen Jungen einen guten Freund. Sein Äußeres entspricht nicht dem der anderen. Er hat eine Hakennase und trägt eine Brille – was in dieser Zeit niemand mehr trägt, der etwas auf sich hält – und eine alte grüne Umhängetasche.

Robin Wassermans Trilogieauftakt gestaltet sich sehr interessant. Dem Leser schwirren eine Menge Fragen im Kopf herum, von denen er einige mit der Protagonistin teilt. Ist Lia Kahn wirklich noch ein Mensch? Oder glaubt sie nur ein Mensch zu sein, weil sie so programmiert wurde? Was ist mit der Menschheit geschehen? Denn in den Städten leben nur noch wenige Menschen. Welche Kriege haben dazu beigetragen, dass die Welt so ist, wie sie ist? Diese und andere Fragen entstehen im Verlauf des Romans. Allerding werden nicht alle endgültig aufgeklärt.

Der erste Band der Skinned-Trilogie beschäftigt sich vor allem mit Lia und ihrer Persönlichkeit, ihrer Identität und dem was sie war, ist und sein wird. Sie begegnet hasserfüllten Menschen und Skinnern, die ein ganz anderes Leben führen als sie selbst, die sich für etwas Besseres halten als die übrigen Menschen. Insgesamt passiert im ersten Teil des Buches nicht allzu viel, dennoch erfährt der Leser viel über Lias Welt und wird mit den technischen sowie gesellschaftlichen Veränderungen vertraut gemacht. Gerade deshalb ist aber der letzte Teil von Skinned sehr spannend. Es passieren unvorhergesehene Dinge, die Lia zwinge eine Wahl zu treffen: weiterhin ihr altes Leben zu leben oder sich damit abzufinden, dass sie kein normaler Mensch ist und herausfinden, was genau das bedeutet.

Fazit:

Die Autorin Robin Wasserman erschafft mit Skinned einen interessanten Trilogieauftakt und eine Welt, in der die Menschen der Unsterblichkeit ein Stück näher gerückt sind. In ihrem Buch wirft sie viele Fragen auf, die den Leser beschäftigen, von denen aber nur wenige auch wirklich beantwortet werden. Dies lässt auf einen noch interessanteren und spannenderen zweiten Teil hoffen.

Daher gibt es von mir 4 von 5 möglichen Sternen.

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Vielen Dank an den Script5 Verlag für das Rezensionsexemplar!

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