[Theaterbesuch] Zwei Herren aus Verona

Autor des Stücks: William Shakespeare

Regie: Dominik Kern

Theaterseite: Studiobühne Bayreuth

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Inhalt: Valentin und Proteus sind seit Kindesbeinen an beste Freunde. Als Proteus sich in die schöne Julia verliebt, hat Valentin dafür kein Verständnis. Er lässt Proteus aber guten Gewissens zurück und geht nach Mailand, um dort am Hof des Herzogs zu arbeiten, wo er auf die schöne Silvia trifft und sich Hals über Kopf in sie verliebt und die Liebesleiden seines besten Freundes nachempfinden kann. Proteus Vater will verhindern, dass sein Sohn faul wird und schickt ihn deshalb ebenfalls nach Mailand, weshalb er seine geliebte Julia zurücklassen muss.

Sie schwören sich, einander nie zu vergessen und tauschen Ringe aus. Doch kaum am mailändischen Hof angekommen, verliebt sich Proteus ebenfalls in die schöne Silvia und vergisst darüber hinaus Julia. Was er nicht weiß: Julia leidet solchen Liebeskummer, dass sie ihm – in Verkleidung eines Mannes – nach Mailand nachreist. Valentin und Silvia inzwischen sind heimlich verlobt und wollen fliehen, den Silvias Vater, der Herzog, will sie mit einem anderen Mann verheiraten, den Silvia verabscheut. Doch die Rechnung haben sie ohne Proteus gemacht, der um jeden Preis die schöne Frau haben will und so verrät er seinen besten Freund an den Herzog und jener wird aus Mailand verbannt.

Neben diesen Hauptfiguren treten auch noch die beiden Diener Lenz und Gschwind der beiden Herren aus Verona auf. Sie kommentieren die Taten ihrer Herren und auf lustige Art und Weise.

Umsetzung: Shakespeares Komödie Zwei Herren aus Verona bietet viel Raum für kreative Arbeit, welche Regie und Darsteller wunderbar ausgenutzt haben. Es gab keine Szene, in der man als Zuschauer dasaß und beinahe eingeschlafen wäre, ganz im Gegenteil, jeder zweite Spruch, Ausruf oder Gestik hat zum Lachen angeregt.

Die Figuren waren total witzig, überdreht und exzentrisch. Sie wurden teilweise so übersteigert dargestellt, was aber überhaupt nichts ausgemacht hat, sondern was vielmehr genau in dieses Stück hineingepasst hat. Es war urkomisch und eine schrille Tonlage, ein Rumgehampel auf der Bühne (Purzelbäume, Räder schlagen, oder in Reih und Glied tanzen) haben zu diesem Stück gepasst.

Das Orchester war auch wunderbar. Die Musik war direkt auf dieses Theaterstück gemünzt und hat die witzigen Verrenkungen der Darsteller nur noch mehr hervorgehoben. Teilweise wurden ganze Passagen nur mit Musik hinterlegt wodurch Körpersprache und Mimik nur noch mehr Bedeutung erlangten. Aber genau das wurde von den Schauspielern toll umgesetzt, allein ein Handwinken, ein verzogenes Gesicht oder schriller Schrei brachten das Publikum zum Lachen.

Besonders hervorzugehen waren die beiden närrischen Diener: Lenz, der nur Fränkisch gesprochen hat und von seinem Leben, seiner Familie und seinem störrischen Hund Muffel (Lenz schleppte die ganze Zeit eine rote Leine mit unsichtbarem Hund herum) erzählt hat. Er war einfach zum Schießen, als er eine Familienszene nachgespielt hat, in der sein einer Dappen der Vater war und sein anderer Dappen mit’m Loch die Mutter, die sowieso wenig deppert ist. Außerdem noch Gschwind, bei dem so einige Ähnlichkeiten mit Ilia Richter (laut meiner Mitstreiterinnen und nachdem ich ihn gegooglet hab nur zustimmen kann) und Otto durchschimmerten.

Zusätzlich kann ich noch ganz persönlich sagen, dass es nochmal eine größere Unterhaltung war die Hälfte der Schauspieler von der Uni zu kennen und an ihnen ganz neue Facetten zu entdecken. Einfach herrlich ^^

Deshalb bleibt mir nur eins zu sagen: Es war lustig, lustig, lustig.

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Ein Kommentar

  1. Das klingt ja total klasse, das hätte ich mir auch angeschaut. Mag ja Shakespeare :mrgreen: Mal sehen ob bei uns im Theater auch mal wieder was schönes kommt. Da war ich nämlich schon ewig nicht mehr.

    Dir noch einen schönen Sonntag
    Lg

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